Die Auftakt-Veranstaltung der Arbeitszeitgesellschaft richtet sich an ArbeitszeitforscherInnen und Interessierte, die durch interdisziplinäre Forschungsansätze neue Wege der Arbeitsorganisation beschreiten wollen. Das 1-tägige Symposium besteht aus 2 Foren, in denen neueste wissenschaftliche Erkenntnisse vorgetragen und diskutiert werden.
Forum 1: Chancen und Risiken "selbstgewählter" und individueller (Schicht-)Arbeitszeiten – Welche Evidenzen haben wir, welche bräuchten wir? Forschungsstand und Perspektiven
Dieses Forum adressiert das weite Feld flexibler Arbeitszeitsysteme. Es sollen Fragen nach Vorteilen, Machbarkeiten, und Schwierigkeiten von "selbstgewählten" Arbeitszeiten erörtert werden. Dazu soll die aktuelle Datenlage und die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu diesem Thema gesichtet und beurteilt werden. Was bedeutet der Begriff "selbstgewählte" Arbeitszeiten und wie verbreitet sind derartige Arbeitszeitformen? Welche Handlungsspielräume gibt es für die individuelle Arbeitszeitgestaltung und welche bräuchten wir? Welche Wirkungen haben finanzielle Anreize, insbesondere bei Dauernachtschichten? Was ist mit von MitarbeiterInnen gewünschten Dauerfrüh- und Dauerspätdiensten? Dieses Forum wird sich mit verschiedenen Aspekten der Arbeitszeit beschäftigen, wie etwa Schichtarbeit, der wöchentlichen Arbeitsdauer und flexiblen Arbeitszeiten.
Lebensphasen-orientierte Arbeitszeitgestaltung erlaubt MitarbeiterInnen im Laufe des Lebens ihre Arbeitszeiten an die sich verändernden sozialen Rollen anzupassen. Gleichzeitig erhöht sich nicht nur die Flexibilität der Mitarbeiter, sondern auch die der Unternehmen. Diese Form der Arbeitszeitgestaltung könnte auch ein Steuerinstrument für Unternehmen darstellen, um sich den komplex und stetig verändernden Anforderungen zu stellen. Die Tatsache, dass sich nicht nur die sozialen Rollen eines Menschen im Laufe des Lebens ändern, sondern auch die Biologie, eröffnet eine weitere Stellschraube zur Flexibilisierung. Dieses Forum soll das Potential von Lebensphasen-orientierten Arbeitszeitmodellen evaluieren, Wissenslücken identifizieren, neue Denkansätze aufzeigen, und somit neue Forschungs- wie auch Arbeitsansätze generieren.